Die Ölpreise weisen am frühen Dienstagmorgen abermals Minuszeichen auf, nachdem sie bereits zum Wochenauftakt um über 3 % gesunken waren. Damit machten die Ölpreise bereits nahezu die gesamten Aufschläge der Vorwoche wieder wett, als ukrainische Drohnenangriffe auf russische Energieinfrastrukturen die Preise um über 4 % nach oben getrieben hatten.
Sorge vor Überangebot belastet Ölpreise
Der Pessimismus an den Ölmärkten wurde am Montag vor allem durch Berichte gestützt, wonach die OPEC+ bei ihrem am kommenden Sonntag anstehenden Treffen wahrscheinlich eine weitere Erhöhung der Ölproduktion genehmigen werde.
Rohstoffexperten zufolge könnte sich das Überangebot an Rohöl auf den Weltmärkten zukünftig noch verschärfen, sollte sich das Ölkartell auf die Rückgewinnung von Marktanteilen anstelle der Preissteuerung mittels Produktionskürzungen konzentrieren.
Laut Barbara Lambrecht, Rohstoffanalystin bei der Commerzbank, dürften umfragebasierte Schätzungen der OPEC-Produktion, die in der Regel zum Monatswechsel veröffentlicht werden, bestätigen, dass immer mehr Öl auf den Markt kommt.
Irak nimmt Betrieb der Rohölpipeline Kirkuk-Ceyhan wieder auf
Unterdessen hat der Irak nach einer zweieinhalbjährigen Pause seine Exporte aus der Region Kurdistan wieder aufgenommen. Im Rahmen eines neuen Abkommens zwischen Bagdad, der Regionalregierung Kurdistans und internationalen Ölkonzernen kann damit wieder Rohöl des zweitgrößten OPEC-Mitglieds zum türkischen Hafen Ceyhan geliefert werden. Diese Meldung vergrößerte gestern die Sorgen um eine Überversorgung der Ölmärkte spürbar.
USA und Israel verkünden Friedensplan für Gaza
Darüber hinaus hatten US-Präsident Donald Trump und der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gestern bekannt gegeben, dass sie sich auf einen vorläufigen 20-Punkte-Friedensplan der USA für den Gazastreifen geeinigt haben. Trump warnte, dass Israel seine volle Unterstützung habe, um „die Arbeit zu Ende zu bringen“, sollte die Hamas den Vorschlag ablehnen.
Heizölpreise deutlich günstiger
Angesichts der Tatsache, dass heute im frühen Handel die Preise für Rohöl weiter spürbar sinken, geben die Inlandspreise für Heizöl ebenfalls nach. Im Vergleich zu Montagmorgen können Verbraucherinnen und Verbraucher von Preisabschlägen in Höhe von -1,60 bis -2,00 Euro/100 Liter profitieren.
Source: Futures-Services