Der August hat ziemlich viel Bewegung an die Ölbörsen gebracht. Preisnachlässe wechselten sich mit Preissprüngen ab und so richtig für einen Kurs entscheiden können sich die Anleger offenbar nicht. Sorgen um neue, preisbelastende Corona-Lockdowns stehen im Gegensatz zu einer robusten Nachfrageerholung und einer eher knappen Versorgungslage, die die Ölbörsen wiederum stützt.
Delta-Variante breitet sich weltweit aus
Auch wenn es sich in den vergangenen Sommermonaten schon vielerorts so angefühlt hatte, als sei das Corona-Virus besiegt, belehrt uns die hochansteckenden Delta-Variante eines Besseren. Fast überall steigen die Infektionszahlen deshalb wieder und in Ländern wie China, die zum Großteil als virusfrei gegolten hatten, musste die Regierung wieder strikte Beschränkungen einführen. Dies macht sich sofort an der Öl- und Kraftstoffnachfrage bemerkbar, die seit Monatsanfang klar rückläufig ist.
Für die Ölbörsen ist das durchaus Grund zur Besorgnis, ist China doch der mit Abstand größte Ölimporteur der Welt. Und die Volksrepublik ist nicht der einzige wichtige Ölverbraucher, der mit steigenden Infektionszahlen zu kämpfen hat. Auch in den USA zeigt sich, dass das Virus noch nicht besiegt ist. Zwar wurden hier noch keine neuen Lockdowns oder Mobilitätsbeschränkungen eingeführt, doch die Marktteilnehmer fürchten, dass dies im Herbst durchaus bevorstehen könnte, sollte sich der jüngste Ausbruch nicht eindämmen lassen.
Nachfrageeinbruch wie 2020 eher unwahrscheinlich
Allerdings zeigt sich auch, dass die Corona-Schutzimpfungen recht wirksam im Kampf gegen die Delta-Variante sind. In China wird die Impfkampagne deswegen nun noch stärker vorangetrieben und auch in den USA wird versucht, die große Zahl der Impfverweigerer doch noch ins Boot zu holen. Marktexperten rechnen daher im Moment noch nicht damit, dass sich der Nachfrageeinbruch von letztem Jahr wiederholt.
Vielmehr gehen die meisten Analysten davon aus, dass die aktuell eher knappe globale Versorgungslage bis zum Ende des Jahres bestehen bleibt und somit den Ölpreisen Auftrieb gibt. Denn während die Ölnachfrage sich in den letzten Monaten deutlich erholt hat, blieb die Ölförderung etwa in den USA hinter den Erwartungen zurück. Und auch die 23 OPEC+ Länder produzieren immer noch deutlich weniger als ihre Kapazitäten hergeben, um den Ölmarkt nicht zu überfluten.
Ölbörsen bleiben volatil
Die börsengehandelten Rohölpreise dürften somit in den nächsten Wochen weiter in Bewegung bleiben, je nachdem, welche Stimmung bei den Händlern überhand nimmt. Wenn die Sorgen in Sachen Corona-Nachfrage zunehmen, gehen die Preise nach unten. Wenn der Optimismus in Sachen Nachfrageerholung steigt, steigen auch die Preise.
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