Die Nachfrage nach Rohöl sinkt im Lichte der Coronakrise immer weiter. Experten rechnen damit, dass die weltweite Nachfrage in den nächsten Monaten um bis zu 20 Millionen Barrel (à 159 Liter) am Tag einbrechen könnte.
OPEC fördert ab April wieder mehr
Die Lage dürfte sich demnächst noch weiter verschärfen, denn Ende März läuft das Förderabkommen aus, welches die OPEC und ihre Partner im letzten Jahr geschlossen hatten. Eigentlich hatte die Organisation Erdöl exportierender Länder Anfang des Monats eine Verlängerung dieser Beschränkungsmaßnahmen beschließen wollen.
Geplatzt war das Abkommen dann aber am Widerstand Russlands, die sich bis zum Schluss verweigerten. Damit war das Meeting komplett ohne Ergebnis zu Ende gegangen und die OPEC-Länder können nun theoretisch wieder mit voller Kapazität fördern.
Preiskampf zwischen Saudi-Arabien und Russland
Der größte OPEC-Produzent Saudi-Arabien, der bisher den Löwenanteil der Kürzungen übernahm, hat diese Chance schon jetzt genutzt und seine Produktionsmengen enorm nach oben geschraubt. Gleichzeitig hat das Königreich seine Preise extrem nach unten gesetzt und damit einen regelrechten Preiskampf mit Russland angezettelt.
Zum jetzigen Zeitpunkt, wo die Corona-Krise eine extreme Nachfragevernichtung zu Folge hat, kommen diese enormen zusätzlichen Mengen ziemlich ungünstig. Der Markt wird regelrecht mit Öl überflutet, da es kaum Abnehmer gibt, egal wie billig es angeboten wird.
Ausblick
Die Heizölpreise sind mit dem Preisverfall bei Rohöl in den letzten Wochen ebenfalls deutlich gesunken. Inzwischen scheint sich allerdings eine Art Boden gebildet zu haben und die extremen Rutschpartien der letzten Wochen sind erst mal vorbei.
Allerdings bleiben die Rohölpreise volatil, da die Situation unsicher und vor allem unberechenbar bleibt. Somit kann es auch bei den Inlandspreisen immer wieder zu Schwankungen kommen. Heute liegen die Preise für 100 Liter Heizöl – je nach Region – zwischen -0,20 und +0,20 Euro im Vergleich zu Freitag morgen.
Source: Futures-Services