Die Ölpreise zeigen sich im frühen Handel zur Wochenmitte leicht erholt, nachdem sie zwei Tage in Folge stark gefallen waren. Die aufeinanderfolgenden Rückgänge spiegelten die wachsende Sorge wider, dass die OPEC+ im November eine aggressivere Produktionssteigerung vorantreiben könnte.
OPEC widerspricht Meldungen über stärkere Produktionsausweitung
Gestern hatte die gewöhnlich gut informierte Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, dass das Ölkartell beabsichtigt, die Anfang des Jahres begonnene Rücknahme der Produktionskürzungen zu beschleunigen, indem es ab November gegenüber dem Oktober etwa viermal mehr Öl zusätzlich auf den Markt bringen will.
Angesichts dieser Meldung wies die OPEC+ gestern sämtliche Spekulationen über die Ankündigung einer aggressiven Erhöhung der Ölproduktion im Rahmen ihres an diesem Sonntag anstehenden Treffens zurück.
USA ab heute im „Shutdown“
Am Dienstag hatten auch die zunehmenden Risiken eines sogenannten „Shutdowns“ der US-Regierung den Ölpreis belastet. Dieser trat heute Morgen um 6 Uhr unserer Zeit tatsächlich in Kraft, nachdem der Kongress die Mitternachtsfrist für die Verabschiedung des Haushaltsgesetzes verstreichen ließ.
Die letzte Schließung der Regierung dauerte vom 22. Dezember 2018 bis zum 25. Januar 2019, also 35 Tage, während der ersten Amtszeit von US-Präsident Donald Trump. Wie lang der „Shutdown“ dauern wird, hängt von einer Einigung beider Seiten ab. Der US-Senat will im Laufe des Tages weitere Abstimmungen durchführen.
An den Ölmärkten wird davon ausgegangen, dass die Schließung der Bundesbehörden die öffentlichen Ausgaben verlangsamen könnte. Dies könnte zu einem Rückgang der gesamten Ölnachfrage führen. Die USA sind der weltweit größte Ölverbraucher.
Rückgang der US-Rohölvorräte verlangsamt sich
Und als dieser erhalten die Vereinigen Staaten von den Akteuren an den Ölmärkten besonders viel Aufmerksamkeit, wenn, wie gestern geschehen, gemeldet wird, dass die US-Rohölvorräte in der vergangenen Woche zurückgegangen sind, während die Benzin- und Destillatvorräte gestiegen sind. Da sich das Tempo der Rückgänge insgesamt verlangsamt hat, wirkten sich die Daten am Dienstag dämpfend auf die Ölpreise aus.
Heizölpreise kaum verändert
Angesichts der Tatsache, dass heute im frühen Handel bislang bei Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, nahezu keine Preisänderung zu beobachten ist, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal –0,10 Euro bis +0,20 Euro pro 100 Liter weniger bzw. mehr bezahlen als noch am Dienstagmorgen.
Source: Futures-Services