Die Ölmärkte verzeichnen zum Start in den Dienstag weitere Abschläge, nachdem sie bereits zum Wochenauftakt leichte Verluste verbuchen mussten. Damit setzen die Ölpreise ihren Abwärtstrend angesichts anhaltender Bedenken hinsichtlich eines Überangebots den vierten Tag in Folge fort.
Die Sorgen vor einer globalen Ölschwemme sind mittlerweile so groß, dass selbst weitere, massive Drohnenangriffe der Ukraine auf russische Ölinfrastrukturen, wie sie am vergangenen Wochenende durchgeführt wurden, die Preise nicht stützen können.
Trump wird Xi in Südkorea treffen
Denn gleichzeitig haben sich die Befürchtungen, dass die USA Sanktionen gegen Länder verhängen könnten, die weiterhin russisches Öl kaufen, etwas gelegt. Trump hatte vor einigen Tagen signalisiert, dass er mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping ein Treffen am Rande des APEC-Wirtschaftsgipfels vereinbart habe, der voraussichtlich Ende Oktober oder Anfang November in Südkorea stattfinden soll. Dabei hatte Trump Chinas fortgesetzte Käufe von russischem Öl mit keinem Wort erwähnt.
OPEC-Mitglied Irak steigert Ölförderung
Während es bislang nur Gerüchte über steigende Rohölexporte aus Saudi-Arabien und den Golfstaaten ab Oktober gibt, wurde gestern bekannt, dass der Irak, der zweitgrößte Ölproduzent der OPEC, seine Ölexporte im Rahmen eines OPEC+-Abkommens erhöht hat.
Anfang des Monats hatten sich die OPEC+-Mitglieder darauf geeinigt, die Produktion ab Oktober zu steigern. Das Ölkartell hat die Rohölförderung bereits seit April erhöht, nachdem es jahrelang Kürzungen vorgenommen hatte, um die Preise am Ölmarkt zu stützen.
Wichtige Ölpipeline soll wieder in Betrieb gehen
Zudem war gestern bekannt geworden, dass der Irak und kurdische Regionalregierungen eine vorläufige Einigung über die Wiederinbetriebnahme einer Ölpipeline erzielt haben, was an den Ölmärkten die Befürchtungen hinsichtlich eines Überangebots umgehend verstärkte.
Der Öltransport vom Irak zum türkischen Hafen Ceyhan war seit dem 25. März 2023 nach einem Urteil eines internationalen Schiedsgerichts über Ölexporte zwischen der Türkei und dem Irak ausgesetzt.
Heizölpreise geben nach
Angesichts der Tatsache, dass heute im frühen Handel die Preise für Gasöl, dem Vorprodukt für Heizöl und Diesel, leicht sinken, geben die Inlandspreise ebenfalls nach. Im Vergleich zu Montagmorgen können Verbraucherinnen und Verbraucher von Preisabschlägen in Höhe von -0,40 bis -0,80 Euro/100 Liter profitieren.
Source: Futures-Services